Vor kurzem ist der erste Teil des Buches Shame and Attachment Loss: The Practical Work of Reparative Therapy des renommierten Psychotherapeuten Joseph J. Nicolosi auf Deutsch als Ebook erschienen: Scham und Bindungsverlust. Reparativtherapie in der Praxis »
Aus seiner umfangreichen Erfahrung mit Männern mit ichdystoner Homosexualität beschreibt Nicolosi im ersten Teil Psychodynamiken ichdystoner Homosexualität. Dazu gehört u.a. Homosexualität als ein Wiederholungszwang:
„In der Theorie der Psychoanalyse wird der Wiederholungszwang als beständige Wiederholung eines vergangenen traumatischen Ereignisses definiert. Durch die symbolische Wiederholung der traumatischen Situation versucht der Betroffene unbewusst, einen endgültigen Sieg zu erlangen und so seine Kernwunde zu heilen.“
Wiederholungszwang: Antrieb zu proaktivem Handeln!
Der Zwang umfasst laut Nicolosi vor allem drei Elemente: 1. den Versuch, Herr seiner selbst zu sein, 2. eine Form der Selbstbestrafung und 3. die Vermeidung des tiefer liegenden Konflikts.
Nicolosi sieht dabei den Wiederholungszwang als…
„…einen gesunden, reparativen Antrieb zu proaktivem Handeln. Es ist der Versuch, den Sieg über eine frühere, erniedrigende Erfahrung zu erringen. Doch das diesem Versuch eine auf Narzissmus beruhende Illussion zu Grunde liegt, kann er nicht gelingen; jeder Versuch, frühere Bindungsverluste durch erotische Handlungen wiedergutzumachen, ist zum Scheitern verurteilt.“
Desweiteren setzt sich Nicolosi in dem ersten Teil mit Familiendynamiken, mit Homosexualität als einem auf Scham basierenden Symptom und mit Homosexualität als reparativem Antrieb auseinander.
Hallo – ich bin jetzt 70 Jahre und bin auf diese Webseite durch ein paar Fragen betreffend dieser Problematik gelangt. Ich habe zwar nicht wirklich homosexuelle Erfahrungen, bin aber über die Erklärungen, die dazu führen können, einigermassen betroffen, weil ich viele Momente in meiner Erziehung wiedererkennen kann. Als sehr angepasstes Kind habe ich genau in diesem triadischem System der Abwehr meiner Eltern gedient, eine Auseinandersetzung innerhalb ihrer Ehesituation auszuweichen. Ein Psychotherapie kenne ich auch als Client, habe aber diesen Ansatz noch nie so dargestellt bekommen, wie er hier von Dr. Joseph Nicolosi beschrieben wird. Dafür bin ich sehr dankbar. Mögen auch andere Männer diese Darstellung lesen und eigene Erkenntnisse und Veränderungen, bzw. Entwicklungsanstrengungen daraus ableiten.